Daniel Meyer
Daniel ist mir damals in Hamburg bei der „Rollschuhbahn“ aufgefallen. Er war, glaube ich, 12 oder 13, aber man konnte schon deutlich sehen, dass einiges Potenzial in ihm steckte. Auf der einen Seite war ich in einem Zwiespalt, da ich es nicht gut finde, zu junge Skater sofort zu sponsern, auf der anderen Seite war ich nicht der Einzige in Hamburg mit einer Skateboard Company und Daniel würde bestimmt auch bei den anderen Companies im Fokus stehen. Zudem brauchte Morphium im Team einen jüngeren Fahrer, um nicht den Anschluss zur jüngeren Generation zu verlieren. Somit habe ich beschlossen, einfach mal bei ihm anzuklopfen.
Zum Glück standen Jan (Wittke) und Peer Boysen bereits mit Daniel in Kontakt und gingen öfters mit ihm skaten. Ich habe mit den beiden über Daniel gesprochen und sie wollten ein Treffen mit ihm und mir in die Wege leiten. Daniel war ein recht schüchterner und ruhiger Junge und so kam es, dass ich mich mit Daniel und Jan zusammen getroffen habe. Nach dem Kennenlernen hat Daniel im Gespräch klar gemacht hat, dass er Interesse hat, für Morphium zu fahren, womit dann alles save war. Er war 13 und der erste Fahrer, der von Anfang an seinen kompletten Stuff umsonst bekam.
Ich hatte die Hoffnung, dass er durch das Sponsoring einen guten Push bekommt und recht schnell nach vorn geht. Leider ist es etwas anders gekommen. In der heutigen Zeit gibt es für die jüngeren Kids neben Skaten auch noch eine Menge anderer Aktivitäten, bei denen Skateboarding ganz schnell den Reiz verlieren kann und andere Dinge interessanter sind. Bei Daniel war es ähnlich und das „FIFA Zocken“ hat ihn in den Bann gezogen. Allerdings haben auch die anderen Skater in seinem Umfeld aufgehört zu skaten, womit er dann keinen mehr hatte, mit dem er regelmäßig losziehen konnte. Das hat die Prioritäten von Skateboarding zu FIFA um einiges verstärkt.
Damit war Daniel eine lange Zeit nicht mehr wirklich aktiv am Skaten und ich musste mir hier und da von einigen Kids anhören, warum Daniel überhaupt noch im Morphium Team ist, wenn er nicht mehr skatet. Das waren natürlich berechtigte Fragen, aber ich habe immer noch das Potenzial in Daniel gesehen und die Hoffnung gehabt, dass er auf den Skateboarding Film zurückkommt. Morphium hatte durch seine Passivität auch nicht wirklich Kosten, da er sich in der Zeit keine Boards abgeholt hat. Trotzdem konnte das kein Dauerzustand bleiben, und kurz bevor ich mit ihm konkret darüber sprechen wollte, stand er auf einmal wieder bei mir im Lager und hat von sich aus gesagt, dass er wieder Bock hat und loslegen will. Bis jetzt hat das gut geklappt und ich bin froh, dass ich damals die Geduld aufbrachte.
Nach wie vor bin ich der festen Überzeugung, dass eine Menge Potenzial in ihm steckt und dieses noch längst nicht ausgeschöpft ist. Ich hoffe, dass Daniel noch mehr aus sich herauskommt und noch mehr Leute seine Skills sehen können.
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