Roman Dreiling

PAPENBURG - Team Zugang 2006

Roman lernte ich das erste Mal als kleinen vorlauten Skater auf den „Eastfrisian Skate Cup“ Contest Serie in Ostfriesland kennen. Er war ein durchschnittlicher Skater, der immer einen Spruch auf Lager hatte und viel reden konnte. Somit haben wir uns dann von Contest zu Contest immer besser kennengelernt und ich habe ihn immer mehr mit Morphium Decks skaten sehen.

Als 2005 die erste Morphium Tour anstand, wollte er ebenfalls gerne mitkommen, was auch geschah. Auf der Tour ist er dann so richtig aufgegangen und hat dann erst mal jeden einzelnen auf der Tour in Grund und Boden beleidigt, was dazu geführt hat, dass jeder diese Haltung unbewusst übernommen hat und wir uns nach zwei Tagen alle gegenseitig beschimpften. Das lief  natürlich auf einer sehr unterhaltsamen Spaßebene ab und wir hatten viel zu lachen. Zudem hat man auch schnell gemerkt, dass Roman ziemlich verpeilt war und das eine und andere nicht so schnell checkte .
Er hatte kurz vor der Tour seinen Führerschein gemacht und mich irgendwann überredet, mit ein paar anderen Jungs zusammen im Mietwagen in die Stadt zu fahren. Als Ergebnis kam dabei heraus, dass Roman beim Rückwärts-ausparken die Heckscheibe zersplittert hat. Es gab dann mega Stress mit der Autovermietung, aber hätte auch schlimmer sein können.

Auf der anderen Seite hat Roman auf der Tour ganz deutlich gezeigt, dass er zeigen wollte, was in ihm steckte, und sich beim Skaten richtig ins Zeug gelegt. Ihm sind die Tricks zwar nicht zugeflogen, aber dafür hatte er eine Menge Ausdauer-kraft und so lange durchgezogen, bis der Trick saß. Bei den Versuchen war er sich auch nicht zu schade, diverse Slams mit einzustecken, und machte munter weiter. Dafür hat er eine Menge Respekt von mir bekommen. Vor allem dafür, dass er Sachen angegangen ist, die kein anderer machen wollte.
Er selber hat mir auch mal erzählt, dass es für ihn eine Ehre war, mit auf der Tour sein zu dürfen, was ihn sehr gepusht hat. Damit war klar, dass er anschließend auf jeder anderen Tour mit dabei sein würde, was auch der Fall gewesen ist.

Roman hat Morphium in Papenburg und Umgebung in seiner Skate Crew sehr gepusht und angefangen, für mich Morphium Decks direkt an seine Freunde zu verkaufen. Ebenso ist Roman der absolute Skateboard-Nerd. Er kennt jeden neuen Skatepart und Video Clip und versucht, die Tricks ebenso zu lernen. Dabei hat er kein Problem, zwei Stunden am Stück komplett alleine nur diesen einen Trick zu lernen, den er sich vorgenommen hat. Er erarbeitet sich regelrecht die Tricks, und wenn ein Trick sitzt, dann kann er diesen ohne Probleme immer wieder abspulen.
Damit hat er sich dann auch sehr schnell ein hohes Trickniveau angeeignet, was ihm dann auch bewusst wurde. Somit hat er mich dann eines Tages gefragt, ob es möglich sei, ebenfalls im Morphium Team aufgenommen zu werden. Ich habe nicht gesehen, dass er der Typ ist, der zu allen Contest reist oder sich deutschlandweit mit diversen Filmern und Fotografen trifft. Auf der anderen Seite wusste ich, dass es keinen loyaleren Teamfahrer geben wird als ihn, der so hinter der Marke steht. Somit habe ich mit ihm einen Deal klar gemacht, bei dem er zwar offiziell im Team, aber von allen Pflichten und Erwartungen entbunden ist. Der Deal steht bis heute und ich bin froh, ihn im Team zu haben. Ohne ihn und seinen Support hätte Morphium schon längst einige große Schwierigkeiten einstecken müssen. Zum Glück konnte ich mich bisher immer auf Roman verlassen. Das gleiche gilt auch für unsere Freundschaft, worüber ich ebenso dankbar bin.

Zudem dachten wir uns, dass wir durch Klaas van der Laan den Skateboard Markt in Groningen bzw. den Niederlanden erschließen könnten. Leider hat das nicht geklappt, obwohl er damals für den größten Skateboard Vertrieb in den Niederlanden gefahren ist.

Somit hatte er eine lange Zeit eigenständig den Morphium Stuff unter seinen Kollegen und Freunden verkauft.

Gegen 2006 hat er sich mit seinem Skaten etwas zurückgezogen und mir gegenüber ehrlich geäußert, dass er als gesponserter Skater nicht mehr die Leistung bringen kann, die aus seiner Sicht geleistet werden müsste. Damit haben sich die Wege getrennt und kurz danach hatte er mit ein paar Freunden selbst versucht, eine Skateboard Company ins Leben zu rufen mit dem Namen „Broken Skateboards“, die leider nicht mehr existiert.